Kindheit unter dem Hakenkreuz – Gespräch mit der Zeitzeugin Frau Ramma

09.01.2014

Wenn man sich im Unterricht oder privat mit der NS-Zeit auseinandersetzt, stellen sich viele die Frage, wie Kinder und Jugendliche diese Zeit erlebt haben. Auch wir haben uns im Pädagogik-Leistungskurs mit dieser Frage auseinandergesetzt. Zwar wird diese Frage in vielen Sachtexten analysiert, jedoch ist dies nichts gegenüber einem offenen Gespräch mit einem Zeitzeugen. Daher luden wir die Oma einer Mitschülerin zu Kaffee und Kuchen in unseren Unterricht ein.

Frau Ramma las uns Auszüge aus ihrem Buch vor und erzählte uns von ihrer Kindheit im Krieg. Sie gehört zum Jahrgang 1934 und stammt aus einer Familie, in der die Eltern gegen den Nationalsozialismus waren,  jedoch dies so gut wie möglich verheimlichten. Sie vermittelte uns den kindlichen und noch etwas unwissenden Blick auf die Ereignisse zur Zeit des Nationalsozialismus und auf den Krieg. Die Hungersnot und die Angst um ihre Familie während der Flucht beschrieb sie aus ihren Erinnerungen so realistisch und detailreich, dass sich jeder die Situation bildlich vorstellen konnte. Die Atmosphäre in unserem Klassenzimmer war anders als sonst, aber nicht wie erwartet bedrückend, da Frau Ramma ihre Kindheit, trotz der damalig herrschenden Umstände, als glücklich in Erinnerung hat.

Dieser Besuch half uns dabei, uns in die Situation eines Kindes, das damals gelebt hat, hineinzuversetzen. Ich denke, dass jeder, der einen Zeitzeugen aus Familien- oder Bekanntenkreis kennt, die Chance für Gespräche nutzen sollte.

Lorena Göritz, Q 2